30.06.2007

Interview mit Herrn Much

Entstehungsgeschichte & Geschichte hist. Verein

“Das ist meine Karte, das ist das Original. Das hab auch nur ich.“

Das ist von der Stadt in Auftrag gegeben?“ – „ne, das war nicht von der Stadt. Das ging über das Architektenbüro Raders&Krüger. Es ging um die Sanierung der Altstadt. Und da ist der Herr Plöttner, mit dem hatten wir einen guten Kontakt, an uns herangetreten und hat gesagt: „macht mal...ähm...historischer Verein, könnt ihr die Stadtmauer kartographieren?“ da haben wir gesagt: „ja“, und da ging es los.“

Altstadtsanierung war in den 90er Jahren geldträchtig, das heißt, die haben für die Stadt für die Sanierung von öffentlichen Einrichtungen und Häusern Geld bekommen. Aber da müsstet ihr wirklich am besten auch mal zum Herrn Plättner nach...in Saasa wohnt der. Er war Stadtbaudirektor. Er hatte das damals...die ganze Sanierung kann er euch Auskunft geben. Und er kennt dann auch die Hintergründe warum das gemacht werden sollte, wir haben’s ausgeführt. Wir haben die Arbeit gemacht, die haben den Auftrag gegeben. Die ganze Sache war unentgeltlich, die ganze Sache war auch...äh...wir haben da...wir haben uns zusammengefunden im Verein – damals war ich ja noch im Verein.

Möchte privat ein Belegexemplar...dafür, dass er uns die Mappe ausgeliehen hat.
à wir müssen ihn als Quelle angeben.

Wir haben damals den Auftrag gekriegt, sind das abgelaufen,
die Stadtverwaltung hat das dem historischen Verein in Auftrag gegeben, das ist richtig.
Wir waren eine Gruppe von im Durchschnitt 6 Mann, ich war der Zweitjüngste.
Der Tino Serfling, das ist der Sohn vom Tischler aber das ist auch kein Tischler mehr, der Mannig, der lebt auch nicht, und Richard, Konrad, der lebt auch nicht (der Turmuhrmacher), wir sechs Mann haben damals die Sache in Angriff genommen und haben angefangen...

Und zwar musste das deshalb gemacht werden, weil die Städtebauförderung nur innerhalb bestimmter Grenzen stattgefunden hat. Und dadurch dass wir das hier kartographiert haben, konnte das Architektenbüro genau sagen: „Ok, das ist Altstadtgebiet und hier gibt’s Zuschüsse, das ist Sanierungsgebiet. Das ist der Punkt.
(außerhalb der Stadtmauer = der Altstadt mussten Ausbaubeiträge bezahlt werden, innerhalb der Altstadt nicht)
(Rossplatz ist auch Sanierungsgebiet, obwohl es außerhalb ist...die gestrichelten Linien zeigen die Grenzen des Sanierungsgebietes)
da müsst ihr Leute fragen, die von Finanzen eine Ahnung haben. Und das ist der Plättner!
Richtung Jena --> rechts abzweigen, gleich auf der rechten Seite das vierte oder fünfte Haus

Herr Petermann --> Mitglied des historischen Vereins

Der lebt nicht mehr und der lebt nicht mehr. Das war mal meine Lehrerin, und die hatte von Thema Eisenberg sehr viel Ahnung und von der Geschichte. Das ist der Wiechert Konrad, und das ist Mannigs, dem die Fundier- Fabrik unten in der Königshofener Straße gehört hat. Das ist jetzt Eisenberger Gerüstbau hat da ihr Lager drinne.
So, die hatten so sehr viel Ahnung davon, darum haben wir uns zusammengeschlossen und haben das dann gemacht. Einfach so.
Die gehörten alle zum Verein.
Damals war ja noch Köhler Paul unser Chef. Ich war’s nach Köhler Paul.
Ja, ich wars zu der Zeit. Ich wars acht Jahre lang. Ja, das kann sein, dass das 92 schon gewesen ist.

Weil...dann haben wir ja da einen Schlussstrich gezogen.
Wir sind einfach drauf los gegangen, weil in Etwa wussten wir es ja. In Etwa weiß man es.
Und dann haben wir uns die Punkte rausgesucht, die wir wussten, und dazwischen die, die sind wir abgelaufen. Und haben da die Spuren gesucht.

Germanus wollte Bürgermeister werden, 1997 glaub ich, wo die vorletzten Wahlen waren. Also bevor Lippi an der Macht war, war ja Warti noch mal und in einer der Zeit wollte Germanus Bürgermeister werden, und damals war ich der Vorsitzende vom Historischen Verein, der Detlef Dene, der Rechtsanwalt, war Stellvertreter, der Petermann war im Vorstand, Phele Rudi war im Vorstand...
Und der (Germanus) hat aber Wahlpropaganda im historischen Verein gemacht, und hat unter unserem Namen Beschwerdebriefe an die Stadt geschrieben. Und da haben wir gesagt: Feierabend. Und da sind wir geschlossen bei einer Veranstaltung ausgetreten, und seitdem ist Ruhe. Das ist der Hintergrund. Die jungen Leute sind alle raus. Und seitdem möchte ich auch mit denen nichts mehr zu tun haben.

Ich habe dann auch mal einen Kontakt mit dem Herr Sörens gehabt. Der wollte wissen, wo die Stadtmauer langgeführt hat, weil er etwas darüber schreibt. Und da wären ihm Fehler aufgefallen. Da hat er mich aber auf dem linken Fuß erwischt, weil ich da gerade unterwegs war. Das hat er noch nicht veröffentlicht. Aber er wollte das veröffentlichen. Der war früher der Chef vom DRK.

Davon die Negative habe ich.
--> Erlaubnis, dass wir Fotos im Anhang nutzen können.
--> Much Außendienst von Versicherung, für ganz Mitteldeutschland zuständig

„während des Rumgehens eingezeichnet?“
Ja, das war das Arbeitsmaterial. Und das habe ich hinterher gemacht für die Mappe. Das habe ich nur noch mal vergrößern lassen. Und habe es neu eingezeichnet. Aber mit dem Ding hier, das sind die Benutzerflecken...das haben wir mit einem Reisbrett mit Reiszwecken drauf gemacht, deshalb sieht das auch so benutzt aus.

„vorher schon Vorstellungen über Verlauf gehabt, bestätigt?“
Ja. Die Vorstellungen hatten wir ja aufgrund unser älteren Leute und dem, was jeder kannte. Ich meine, die paar Stellen hier kannte ich ja selber noch, wo wir als Wänzer waren und hier draußen rumgestrolcht sind, da weiß man ja, was die Stadtmauer war. Und wir haben das dann praktisch bloß auf Papier gebracht. Wir haben keine große Quellenforschung so wir ihr jetzt gemacht.

„wie lange hat das gedauert“
vom 6.2 bis 22.6. 92
Wir haben uns immer nur am Wochenende getroffen. Also drei Wochenenden haben wir gebraucht. Wir waren nur eine Gruppe.
Und für das Zusammenstellen ungefähr 14 Tage noch.
Also fünf Wochen mit allen Drum und Dran.
Ich habe von der Mappe drei Stück gemacht. Eine hat die Stadt gekriegt, eine hat der Verein gekriegt. Das Archiv hat eins. Offizielle Bilder sind nur die mit den Zahlen.

Die hier natürlich auch nicht (à schwarz-weiß Bilder). Die sind noch früher aufgenommen. Die Mappe ist ja 92 und die hier sind ungefähr 87, 88 aufgenommen.

„hat alles der gesamte hist. Verein zusammengestellt?“
Nein, nur wir fünf.

„Haben Sie davor irgendwelche Vorbeitun gemacht? Chronik gelesen oder einfach los?“
Einfach los.



Der Verlauf

Also wir sind losgelaufen..
Die Punkte auf der Liste beziehen sich dann auf die Fotos.
Meine private Mappe hat auch einige Fotos mehr, weil ich hier noch Schwarz-Weiß-Fotos aus den 80er drinne hab, die sonst keiner hat.

Meine Mappe ist ein bisschen umfangreicher. Da ist z.B. auch eine Fehlspur drinne...da sind wir einmal fehlgelaufen...Irgendwo ist hier eine Fehlspur drinne...und zwar am großen Brühl, glaube ich.

Steintor – das einzige steinerne Tor.
Wir haben es hier eingezeichnet. (Aber) Es ist richtig hier.
Warum das Steintor hier so eine Ecke gemacht hat? Gute Frage, die kann ich euch nicht beantworten.
Ich kann es mir nur so vorstellen...
Die Tore waren eigentlich, wenn das rundrum ging, früher mal, waren hier die Torräder, und davor war das Tor. Wenn ihr mal einen Wester gesehen habt, da war das auch anders.

Zu den Markierungen auf dem Steinweg: Das haben sie ja erst danach gefunden, nachdem wir das gemacht haben. Unsere Arbeit war eher als das sie das veröffentlicht haben. 1997 haben sie den Steinweg gemacht. Und die Arbeit ist von 92. Und 97 haben sie erst diese Grundsteine da gebaut. Die waren vorher nicht sichtbar.

Beim Stadttorbau: Das Haus Grünler wird nicht existiert haben.
Die Mauern waren manchmal 2-3 m.
Die chinesische Mauer ist etliche Meter noch stärker.
Also, das wäre meine Erklärung dafür.

à Karte: Also, dort (Steintor) sind wir los.
Und dann sind wir hierunter, Steinhausstraße.
Und das ist, wo wirs vermutet haben, also wo es zu 99% auch war.
Hier sind wir die ganzen Wohnungen, solange man die damals noch angucken konnte, haben wir geklingelt, haben in die Häuser reingeguckt, haben das gesehen; wo es war, haben wir das auch dokumentiert und fotografiert.
Gerade hier in der Kornmannstraße, da sieht man den Verlauf wieder ein Stückchen.

Hier haben wir ein Stück drinne gefunden, und zwar ist das am...ähm, was jetzt die Spielhölle ist. Da sind wir auf der Rückseite gewesen und haben die fotografiert. Früher wars das Ross.
Da haben wir auch nicht genau gewusst, wo das langgeht.

Das Stück, was sie jetzt restauriert haben, das ist Grünler. Hier bei Grünler. Die Wand.
Und da sind wir hier durch gegangen – das ist unserer Vermutung! Wir vermuteten damals, dass hier lang ging. (Marie: „Ja, vermuteten wir auch.“). Eigentlich logisch, weil kein normaler Mensch hat auch in der früheren Zeit irgendwelche Ecken reingebaut, wenn sie nicht sein mussten – und dort mussten sie nicht sein.

Also hier in der Westergasse hatten wir mal eine Fehlspur. Und die Wächtergasse ist hier. Da haben wir vermutet – da muss ich gleich mal gucken, welches Haus das ist...das steht heute nicht mehr. Da haben wir mal vermutet, das es hier hinten lang ging. Und da haben wir vermutet, das es hier lang ging, weil da auch so alte Steine (lagen), aber da wäre auch wieder so ein sinnloser Knick drinne gewesen, und da wird es wohl so gewesen sein: Irgendwann haben sie das da hier mal abgerissen und da haben sie dir hier mit verbaut.
Man hat ja Zeug genommen, wo es herkam.

Fehlspur:
Dieser Knick sagt mit eigentlich nichts mehr. Aus irgendeinen Grund haben wir das wegradiert, ich weiß aber nicht mehr aus welchem.

So, und deshalb sind wir auch einmal in der Steinhausstraße verkehrt gelaufen, weil wir gedacht haben, und das ist nämlich der Punkt: Da haben wir nämlich gedacht, die geht hier runter, und das war aber unlogisch, weil ja hier unten in der Kornmann-Straße vor dem Eckhaus ist auch so ein riesengroßes Stück Mauer. Das sichtbar ist, von der Fabrikstraße aus.
Und da ist es eigentlich unlogisch, wenn die hier so einen rießen Schlenker gemacht hätte.
Und da haben wir eben gesagt: „Ok, wir legen jetzt fest, die ist da lang gelaufen.“

Dann hier unten am Leipziger Tor sieht man es wieder. Und da sind hier noch die Pfeiler zu sehen und hier sind sie auch noch zu sehen.

„Warum macht das hier eigentlich noch so eine Ecke?“
Vielleicht hat da mal ein Turm gestanden.
Hier in der Wurzelgasse ist es wieder deutlich sichtbar.
Und da MUSS es hier eine Ecke gemacht haben, sonst würde es auch wieder unlogisch sein.
Hier ist der Kindergarten Wurzelgasse, und wenn man hier runter geht, seht ihr rechterhand ein paar Gärten, die sind so am Steilhang, und da sieht man die Steinstücke drin.

Hier sieht man nichts, weil das der Kindergarten-Bereich ist.
Und in der Gartenstraße hier oben sie man dann wieder teilweise etwas.

Zu Frau Döbler: Und da haben wir halt auch die Mauer gesehen. Die sieht man von ihrem Haus aus.

Bei von Thalers sieht mans ja auch.

Und hier vermuteten wir auch: Die Stadtmauer ist ja zu einer Zeit entstanden, da hat es das Schloss noch nicht gegeben. Deswegen geht das hier auch quer durch den Schlossgarten. Sonst hätte es ja außen gehen müssen. Das Schloss hat außerhalb gestanden. Sonst hätte sie ja wieder so eine Krumme machen müssen.
„Warum nicht den großen Bogen da lang?“
Das haben wir für unwahrscheinlich gehalten, weil dann hätten sie den Schlossgarten umgegraben. Weil dann wäre sie quer durch den Schlossgarten gegangen und das ist unlogisch.

„warum nicht quer durchs Schloss?“
dann hätte irgendwo in den Unterlagen zum Bau der Schlosskirche etwas gestanden. Die Schlosskirche wurden im 17. Jahrhundert gebaut und da war die Stadtmauer schon nicht mehr aktuell. Und dann hätten sie aber zumindest irgendwo geschrieben und das hätte auch irgendjemand gefunden, dass die Kirche auf den Stadtmauerresten gebaut wurde. Und das haben wir nicht gefunden. Also schließt diese Variante hier außen rum schon ab.

Und es gibt irgendwo auch ein Schreiben, dass das Schloss außerhalb stand. Irgendwo in der Eisenberger Literatur ist das.


„warum geht das nicht HIER lang – ist doch eine schöne Rundung?“
Ne, hier geht’s bergab in der Gartenstraße.
Also, wir vermuten, dass es hier lang ging. Weil das logisch ist. Das sind Vermutungen.

„warum wird das vermutet?“
Hörensagen. Das sind alles unsere alten Leute, die gesagt haben: Hier gings lang.

Nummer 24
und das sind diese Steine, wo wir gebuddelt haben, da stehen auch welche davon. Schlossgarten dahinten...hier ist der Brunnen.
Das ist die Baracke!
Da ist die Holzbaracke, die gibt heute nicht mehr. Das war noch vor der Sanierung Schlosskomplex. Der ist erst danach saniert worden. Deswegen sieht das alles so etwas älter aus, das sieht heute alles nicht mehr so aus.
Hier stand nämlich auch eine Baracke.
Da sind Teile vom Scheithof gewesen.
Da sieht heute alles anders aus, das ist 15 Jahre her.
Da könnt ihr euch vorstellen, wie wir gegraben haben, um erst mal das zustanden zu kriegen, das ist ja schon ein paar hundert Jahre her.
Das ist die alte Linde, die jetzt beim Orkan umgeweht wurde. Das ist runter, das ist die alte Wäscherei...die chemische Reinigung. Und das ist der Scheithof hier vorne.
Und das Gebäude, das steht heut nicht mehr.
Das ist ja hier die Gerarer Straße..
Das sieht heute alle ein bisschen anders aus.
Das ist ja heute der große Parkplatz – und dieses Gebäude war die chemische Reinigung.
Das ist von verschiedenen Stellen aufgenommen, aber im Grunde genommen immer wieder dasselbe. Das ist hier im Detail und hier siehts du es nur die Kamera etwas schräger gehalten.
Und diese Gebäude stehen alle nicht mehr.
Diese Rundung, dieser Erker war nicht mehr da. Das war mal ein Klo.

Nummer 25
Hier haben wir uns mal hingestellt, wo sie in Etwa langging.

Nummer26
Da sind wir auf einen Mauerrest gestiegen.
Ich vermute mal, die 26 ist hier drüben gewesen.
Hier ist ein Haus, das auch nicht mehr steht.
„Mauerreste mit weggemacht?“ à die haben alles weggemacht.

Zweifel-Karte von Lisa
Tor D – Burgtor = Neues Tor

Opa von Much à im alten geschichtsforschenden historischen Verein

Das Schloss ist aus den Resten der Burg gebaut wurden.
Das haben wir auch kopiert im Original dann: Das Heft, wo der Bau der Schlosskirche drinne ist, haben wir als Reprint rausgebracht damals. Das gibt’s auch noch. Herr Petermann hat glaub ich noch eins. Ich habe auch eins.


„wir retten das Gedankengut!“

3 Kommentare:

Tino Serfling hat gesagt…

Hallo Lisa,

ich finde diese Zusammenfassung über den Historischen Verein und seine Arbeiten sehr schön.

Ist es möglich den Text nachzuarbeiten? (Textmäßig)

Anonym hat gesagt…

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