26.06.2007

Vom Amtshaus zum Leipziger Tor

Bei diesem kleinen Abschnitt sind sich wieder alle einig, so dass ich nur eine Linie in den Plan gezeichnet habe.

Das erste Haus, bei dem wir auf der nördlichen Hälfte der Stadtmauer diese wiederentdecken konnten, war die Gartenstraße 1.
Michael von Thaler ließ mich sogar in sein Haus, um mir dort Reste der Stadtmauer zu zeigen (s. Foto links).
Dieser Teil der Mauer ist auf der zweiten Karte gelb gekennzeichnet.


Das Foto rechts zeigt die Stadtmauer in der Gartenstraße (hellgrün auf dem Plan).
Bis die Gartenstraße die Petersgasse kreuzt, kann man die Stadtmauer von der Straße aus gut sehen. So z.B. auf diesen Ausschnitten von Fotos links und unten.

Auf der Kreuzung Petersgasse – Schorl – Gartenstraße wurden die Umrisse der Stadtmauer und des alten Peterstores auf die Straße gepflastert (s. Foto unten). Auf der Karte des historischen Vereins ist dieser Abschnitt nicht eingezeichnet, denn erst bei der Straßensanierung kamen die Fundamentreste der Mauer zum Vorschein.

Auf den nächsten beiden Luftaufnahmen sieht man den Verlauf der Stadtmauer von der Peterstor bis zum Leipziger Tor, fast parallel zur Gartenstraße. Die rote Linie gehört wieder zur Hypothese des historischen Vereins, die grüne meine.



Warum verläuft die grüne Linie anders als die des historischen Vereins?
Zum besseren Verständnis meiner Hypothese Ausschnitte der uns schon bekannten Karten:


Die untere Karte ist die des historischen Vereins, nur koloriert, um besser Parallelen ziehen zu können. Die schwarze Linie ist die des Vereins, ich habe die orange-rote Linie dazugezeichnet. Die rosa Linie kennzeichnet den Stadtgraben, wie ich ihn vermute, doch er spielt bei der Recherche nach dem Verlauf der Mauer eine untergeordnete Rolle und soll nicht weiter betrachtet werden. Der grüne Bereich kennzeichnet das „Waldstück“, wie es auch auf der alten Karte mit Bäumen gekennzeichnet ist. Auf dem alten Plan geht der Wald bis zum Leipziger Tor, bei mir bildet er die Region zwischen der Stadtmauer des historischen Vereins und unserer und geht auch bis zum Leipziger Tor.

Den Schorl und das Dreieck mit Gebäuden kann man gut erkennen, wenn man die zwei Karten und die Luftaufnahme vergleicht. Die Stadtmaueröffnung auf der ältesten Karte ganz oben ist das Leipziger Tor. Hier stimmen die Proportionen wieder nicht überein. Mithilfe der Karte des historischen Vereins kann man jedoch einige Gebäudeblöcke wiedererkennen. Fest steht: In der alten Karte grenzte die Stadtmauer in diesem Abschnitt außer nach dem Leipziger Tor nie an einen Häuserblock, wie es der historische Verein bei seiner Karte eingezeichnet hat.

Eine Frage, die sich mir auch stellte: Warum verläuft die Stadtmauer nicht direkt an der Gartenstraße? Diese formt eine schöne Rundung, was charakteristisch für die Mauer ist. Nun, ich lief die Straßen in der Umgebung ab, auch die Gartenstraße (den ehemaligen Stadtgraben?). Wenn ich die Mauer sehen wollte, musste ich in Innenhöfe oder Gärten gehen, direkt an der Straße war sie in diesem Abschnitt nie.
Ein paar Impressionen, was heute aus der Stadtmauer geworden ist:




Dies sind alles Mauern, die nach meiner Hypothese auf die alte Stadtmauer gebaut wurden und noch Reste dieser sind.
Um zu zeigen, dass die Mauer nie an der Straße lag, hier noch ein Fotoausschnitt:

Die nächste Aufnahme entstand am Kindergarten Wurzelgasse (Backsteingebäude). Er wurde wohl auch auf die Stadtmauer bzw. deren Grundstücksgrenze gebaut. Anzunehmen ist das, da die Stadtmauer auf der linken Seite vom Foto an der Ecke dieses hervorstehenden Hauses (Anbau) endet. Geht sie gerade weiter, wie ich das denke, kommt sie an der Häuserwand des Kindergartens an (Mülltonnen).
Die alte abgerissene Brauerei, die dazwischen liegt, wurde wohl auf oder entlang der Stadtmauer gebaut.


Das Foto links zeigt den Garten des Kindergartens. Das Dach oben im Bild gehört zum Gebäude, dass auf dem Foto oben fotografiert wurde. Dort, wo die kleine Mauer links steht, stand unseren Annahmen nach die alte Stadtmauer.





Das Foto auf der linken Seite zeigt wieder die Stadtmauer (ganz links), wie sie in Richtung des Hauses in der Leipziger Gasse verläuft. Dieses ist auf dem unteren Foto rechts zu sehen.

Die Stadtmauer hatte hier ein Stadttor, das Leipziger Tor. Wie man auf der Karte erkennen kann, sind sich alle über deren ehemaligen Standpunkt einig (auf dem Plan der rote Punkt).

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