30.09.2007

graphik ohne schloss

 
 


also...ich schreibe gerade den Verlauftext Peterstor --> Schlosstor und kam auf diese Skizze...
unter "D" steht: "Straße nach Jena" - das bedeutet doch, dass hier Eisenberg genau von der anderen Seite gezeichnet wurde, also nicht von der Seite, auf der auch das Schloss steht?
Das Schloss müsste hier auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt sein, nicht?
Also müsste man hier...das Leipziger Tor sehen? *verwirrt*
Und wo bitte steht in dem Bild "B", das finde ich auch nicht...man kann es ja ahnen, aber...warum stehts dann da nicht? ^^

Ich bitte um Hilfe :)

Posted by Picasa

06.09.2007

dokumentation stadtmauer

---der komplette Text findet sich auf der web.de-adresse!---


Dokumentation zum Befund Stadtmauer in Eisenberg (Kleiner Brühl- Steinweg- Wächtergasse)



Bei Abrissarbeiten des Häuserviertels Großer Brühl, Steinweg und Wächtergasse wurden Reste der historischen Stadtmauer entdeckt. Die erste Erwähnung einer festen Ummauerung stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und fällt in die Regierungszeit Otto des Reichen.

Da die Mauerreste im engen Zusammenhang mit dem nicht mehr vorhandenen Steintor standen, wurde hier eine tiefgründige Untersuchung durchgeführt.

Die noch aufrecht stehenden Teile der Mauer waren zwischen den Häusern Steinweg 33 und Wächtergasse 2 erhalten.

Beim Abriss der Häuser zeigte sich, dass beide an die Stadtmauer gebaut wurden. Die Stadtmauer selbst nutzte man dabei nicht als Hauswand.

Bei der Untersuchung der Bausubstanz der Häuser konnte festgestellt werden, das diese aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammten. Selbst die noch vorhandenen Keller wiesen nur Gewölbedecken aus Ziegeln dieser Zeit auf.

Es kann somit festgestellt werden, dass die Häuser erst nach dem Abriß des Steintores 1839 ihr heutiges Aussehen erhielten.

Das Haus Großer Brühl 3 war nicht unterkellert und wird aufgrund seiner Bausubstanz eben-falls in diese Zeit gehören.

Das hier keine Unterkellerung vorhanden war, bestätigt die Aussage des Chronisten A.L. Back in seiner Eisenberger Chronik von 1843, dass sich vor dem Steintor ein sumpfiger Platz befand, der Brühl.


Aufbau der Mauer



Die Mächtigkeit der Mauer betrug im Mauerfuß zwischen 0.95 m- 1,10 m.

Sie war 0,80 m in den anstehenden Boden eingetieft. Reste einer Baugrube konnten unter der Mauer im Profil ausgemacht werden und betrugen maximal 1 cm. Aufgrund des festen Lehmbodens hatte man die Grube sehr sparsam angelegt.

Die Aufbau war in einer Schalenbauweise ausgeführt. Zwischen den beiden Außenseiten war zum Teil loses Material in die Mauer verfüllt worden.

Ein Mauervorsprung in 1,40 m Höhe, an der Innenseite, konnte als Rest des Wehrganges identifiziert werden.

Die noch vorhandenen Pfostenlöcher konnte man zwar erkennen, ein genaues Einmessen war aufgrund der Einsturzgefahr aber nicht möglich.

Die Mauer lief in südliche Richtung, geradlinig auf das Haus Wächtergasse 6 zu und war im Haus Wächtergasse 4 durch den Bau eines Kellers schon nicht mehr vorhanden.

Archäologische Funde die eine Datierung des Mauerstücks ermöglicht hätten konnten nicht gemacht werden. Auch in der Auffüllung des Schalenmauerwerkes waren keinerlei Funde erhalten.

Die kleinen Porzellanreste in der Abflußleitung der Mauer lassen darauf schließen, daß diese auch erst im 19. Jahrhundert außer Betrieb ging.



Anschluss an das Steintor



Zwischen der Torwange die nach der Stadtinnenseite zugewandt ist und dem aufgefundenen Mauerstumpf besteht eine Baulücke von 4,20 m. Wie sich hier im Mittelalter die

Häusersituation darstellte, konnte nicht mehr nachgewiesen werden. Die Umbauten in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, hatten keinerlei Spuren der mittelalterlichen Bausubstanz hinterlassen.





Schlußbemerkung



Eisenberg besitzt trotz vieler in der Vergangenheit entstandenen Baulücken, einen noch recht beachtlichen Bestand an Stadtmauer.

Die Tore wurden alle, aus verkehrstechnischen- und finanziellen Gründen in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts abgerissen.

Nachdem die Stadtmauer ihre strategische Funktion verloren hatte, diente sie an vielen Stellen zur Materialgewinnung.

Trotzdem wurden markante Stücke schon im 18. Jahrhundert erhalten und saniert (z.B. Stein-hausstraße).

Es ist schade, dass heute so wenig Geschichtsbewusstsein bei den Bauherren herrscht. Die Idee der Denkmalschützer die am Steintor gefundene Mauer als Stumpf zu erhalten und im Geschäft sichtbar zu machen, stieß nicht auf offene Ohren.

Einzig willigte man ein, in der Fassade die Mauer kenntlich zu machen.





Jörg Petermann

Dipl. Museologe

05.09.2007

Besonderheiten im Bau der Stadtmauer

Die Stadtmauer Eisenberg weist in ihrem Verlauf so manche Besonderheit im Vergleich zu anderen Stadtbefestigungen auf. In einer konkreten Gegenüberstellung der verschiedenen Merkmale einer Stadtmauer wollen wir die Besonderheiten dieser Stadtmauer klarstellen. Eine dieser Eigenheiten sind beispielsweise die Schießscharten. An sich ist diese Art der Stadtverteidigung nichts Besonderes, jedoch ist der Ort eher ungewöhnlich. Der Standpunkt befand sich bergabwärts im Bereich zwischen dem Leipziger und dem Peterstor, genauer im Stadtmauerteil, der parallel zur Gartenstraße verlief. Der Standort ist deswegen so eigenartig, weil für gewöhnlich keine Schießscharten zur Verteidigung nötig waren, wenn sich das zu verteidigende Gebäude auf höherer Ebene befand. Deswegen vermuten wir, dass die Scharten aus späterer Zeit stammen, wobei wir kein konkretes Jahrhundert bestimmen wollen. Diese These wird unterstützt durch die Tatsache, dass diese Löcher in der Mauer groß genug für Feuerwaffen, wie Kanonen, waren.
Eine Weitere Eigenheit stellt der Verlauf vom Leiptiger Tor zum Peterstor dar. Denn wie man auf Abbildung … sehen kann, macht der Verlauf einen Knick und zeigt nicht diese typische runde oder ovale Struktur. Diese Gegebenheit rührt von der geografischen Lage her, denn das Gelände weist eine Mulde bezüglich der Höhenlage auf, sodass die Stadtmauer am Hang entlang gebaut wurde. Durch diese gesonderte Bauweise führt die Mauer nahezu parallel zur Wurzelgasse bis hin zum Lindenplatz.

Vom Peterstor zum Schloßtor

Dieser Verlauf vom Peterstor zum Schlosstor zeigt den östlichen Teil der Stadt-mauer. Er begann am Peterstor, dass sich an der Kreuzung von der Petersgasse und der Schorl befand, und endete am Schlosstor am Ende der Langen Gasse, in der Nähe des Schlosses.
Die Mauer setzte sich südöstlich, parallel zur Gartenstraße fort. Dabei sind Teile dieser Strecke sicher belegbar, dargestellt mit roter Markierung, jedoch ist der grün gekennzeichnete Abschnitt (16) nicht durch gefundenes Material belegbar. Es ist aber hingegen klar ersichtlich, dass sich an dieser Stelle die Mauer befunden haben muss, damit keine Schwachpunkte in der Verteidigungsanlage zu finden waren.
Ein weiterer vermuteter Bereich des Stadtmauerverlaufs schließt sich diesem nahezu parallelen Verlauf zur Garten-straße an. Denn um eine für eine Stadt-mauer übliche runde oder ovale Form herzustellen, muss anschließend ein Bogen (17) zu einem bewiesenen Abschnitt der Mauer führen. Diese Teilstrecke befand sich am Ende der Rosa-Luxemburg-Straße und parallel zur Schulgasse und verläuft nun südlich, hier rötlich dargestellt.
Genau diese Eigenschaft des gleichen Aufbaus einer Stadtmauer trifft auch auf die Bereiche 18, 19, 20 und 21 zu. Diese Mauerteile, die sich am Krause-platz befanden haben müssen, sind ebenfalls vermutet und deswegen grün dargestellt. Sie führen zu einem bewiesenen Teil, der nach Südwesten zeigt. Dieser, durch Ausgrabungen belegte Bereich, befindet sich am Ende der Wassergasse und führt zum Schlossgarten.
Ein gesonderter Abschnitt im Verlauf der Stadtmauer Eisenberg stellt der Schlossgarten und die Schlossanlage dar. Es stellte sich heraus, dass in diesem Areal nie Mauerreste gefunden wurden. Daher vermuten wir, dass das separat agierende Schloss mit dessen Mauer ein Teil der Stadtmauer darstellte, d.h. die Mauer der Stadt wurde an die des Schlosses angebaut und nach dem Schlossgelände weitergeführt.
Dort vermuten wir eine Strecke, die annähernd parallel zur Burgstraße verläuft und zum Schlosstor und einem weiteren bewiesenen Stück der Mauer führt.